Barcelona Expo 2017

Vom 14. bis 16. November 2017 fand die alljährliche internationale Smart City Expo in Barcelona statt, eine internationale Messe und Fachkongress gleichzeitig. Das ist eine der bedeutendsten jährlichen Smart City Treffpunkte in Europa der diesmal unter dem Motto stand „Empower Cities. Empower People.“

Die Expo Barcelona 2017 in Zahlen: 18.754 Besucher, 675 Aussteller, 420 Vortragende, mehr als 700 Städte, mehr als 120 Staaten und über 50 Begleitveranstaltungen

Die Expo 2017 bot sowie vielen auch Smarter Together und dem Projektpartner Wiener Stadtwerke / Upstream – next level mobility GmbH die Gelegenheit des Wissensaustausches, der Vernetzung, der Werbung für den Wirtschaftsstandort Wien  und – was nicht unwesentlich ist – für das Lobbying für das Wiener Modell, bei dem Soziales und Integration ebenso wichtig sind wie Hochtechnologie.

Ein gemeinsamer Stand der EU-Leuchtturmprojekte

Ganz im Sinne vertiefter Zusammenarbeit gab es heuer einen gemeinsamen Stand aller von der EU geförderten Horizon 2020 Leuchtturmprojekte, wo auch Smarter Together mit VertrerInnen aus Lyon, München und Wien dabei waren. Damit wurde sichergestellt, dass die Beteiligten Personen der einzelnen Projekte einander auch kennenlernen und sich vernetzen, was eine noch größere Effizienz der Mittelnutzung gewährleisten und neue Projektaktivitäten anregen soll. Ein Ziel, das durchaus erreicht wurde. Zahlreiche Projektpräsentationen und Publikumsdiskussionen boten die Gelegenheit dazu.

Zudem war Smarter Together Wien mit Info-Materialien und dem Info-Film auch Präsent am gemeinsamen Stand von Urban Innovation Vienna, der Smart City Agentur der Stadt Wien, sowie der Wirtschaftsagentur Wien. (BS)

Expo Barcelona, Foto Bojan Schnabl, 2017 11 16
Expo Barcelona 2017
Panneldiskussion, Foto Bojan Schnabl
Expo Barcelona, Foto Bojan Schnabl
Panneldiskussion, Foto Bojan Schnabl

Wiener Stadtwerke und Upstream – next level mobility:

Das Wiener Modell der digitalen Infrastruktur in kommunaler Hand

Die Digitalisierung durchdringt zunehmend auch den Mobilitätsbereich. Für nahezu jedes Fortbewegungsmittel existiert mittlerweile eine digitale Zugangsmöglichkeit. Das Resultat sind allerdings unzählige isolierte Lösungen ohne gemeinsame Infrastruktur, wodurch die Menschen nur bedingt vom wachsenden Mobilitätsangebot profitieren. Zudem sind Städte mit einem zunehmenden Bevölkerungswachstum konfrontiert.

Diese veränderten Rahmenbedingungen machen es notwendig, bestehende Mobilitätskonzepte zu überdenken und anzupassen, um für die Bevölkerung nachhaltig die optimale Versorgung gewährleisten zu können. Upstream – next level mobility GmbH setzt genau hier an: im Sinne der Daseinsvorsorge und zur Sicherstellung von Mobilität vereint das Unternehmen alle digitalen Mobilitätsservices auf einer kommunalen Plattform und verbindet diese mit individualisierbaren Applikationen und maßgeschneiderten Funktionen.

Als 100%ige Tochter der Wiener Stadtwerke denkt Upstream – next level mobility GmbH digitale Infrastruktur weiter und sorgt mit seiner „Mobility Service Platform“ dafür, dass die Daten zur Verkehrssteuerung in öffentlicher Hand bleiben. Die Plattform dient auch als Grundlage für viele Anwendungen und kann so den Leuchtturmprojekten zur Vernetzung förderlich sein, Zugang zu Information bieten und Datenquelle sein.

Gerald Stöckl

Fotoimpressionen Barcelona Expo 2017

Das Wiener Modell des sozialen Wohnbaus:

Themensession “Affordable Housing and Sustainable Living” (Leistbares und nachhaltiges Wohnen)

Eine zentrale Themensession zu leistbarem und nachhaltigem Wohnen mit einem Vertreter von Smarter Together (Wien) bot die Möglichkeit des Lobbyings für das Wiener Modell.

Das Wiener Modell des sozialen Wohnbaus zielt auf soziale Durchmischung und Integration und generiert wichtige wirtschaftliche Impulse.

Der zentrale Punkt im Lichte der Smart City Expo aber ist, dass man nur in einer integrierten Gesellschaft mit einem hohen Maß an Stabilität, wie es der Wiener soziale Wohnbau auch gewährleistet, von den BürgerInnen auch konkrete Teilhabe an der Erreichung der Pariser Klimaziele abverlangen kann.

Das Wiener Modell beruht auf einem ausgeklügelten Zusammenspiel der Akteure, insbesondere sozialer Wohnbauträger und der Grundstückbevorratung durch den wohnfonds_wien. Dass dieses Modell im internationalen Vergleich einzigartig ist, wissen wir. Dass es aber gerade deshalb gilt, es auch breiter bekannt zu machen, ist in einem weiteren Schritt nachvollziehbar, weil eben internationale Trends erst mitgestaltet werden müssen, damit dem Wiener Modell nicht dir Grundlage genommen wird.

Bojan Schnabl, Foto Andrea Zähle
Themensession “Affordable Housing and Sustainable Living”
Expo Barcelona, Foto Bojan Schnabl
Themensession “Affordable Housing and Sustainable Living”

Foresight: Unterschiedlichste Gesellschaftmodelle unter einen Hut bringen

Ein weiterer Workshop internationaler Player im Rahmen der „EERA“ (European Energy Research Alliance) und der „Urban EU-China“ (der „Innovation Plattform on Sustainable Urbanisation“) war darauf ausgerichtet, Zukunftsmodelle zu diskutieren, die zukünftige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft orientieren sollen.

Auch da war aktives mitgestalten Wiens gefragt, um lange bevor international konkrete Schritte gesetzt werden, Lösungsmodelle in den Diskurs einzubringen, die mit den Wiener und österreichischen Ansätzen kompatibel sind.

Dabei geht es auch darum, unterschiedlichste Gesellschaftmodelle unter einen Hut zu bringen. So erscheinen für Akteure verschiedenen Ländern ganz unterschiedliche Lösungen als selbstverständlich: Manche greifen auf eine lange liberale Tradition zurück, andere haben die Erfahrung autoritärer Regime, manche sind  kontinental, andere angelsächsisch geprägt. Auch da kommt man zum Schluss, dass internationale Trends nachhaltig und von allen österreichischen Akteuren gemeinsam nachhaltig auf unterschiedlichsten Ebenen mitgestaltet werden müssen.

English Summary (Englische Kurzfassung)

Barcelona Expo 2017

From 14 to 16 November 2017, Barcelona hosted the Smart City Expo, one of THE most important Smart City events in Europe. More than 18.000 visitors, 420 speakers, more than 700 cities from more than 120 States attended resp. participated in the event. The overall motto was “Empower Cities. Empower People”, just in line with the Smarter Together philosophy and focus on citizen’s participation and governance learning.

Smarter Together Vienna participated together with the overall team in the EU stand of lighthouse cities using the opportunity for exchanging ideas and merging project approaches. A number of foras gave the opportunity for concrete presentation or exchange and dialogue.

More specifically, the Vienna project partner Upstream – next level mobility also used the opportunity for international exchange and promotion.

Two specific events might draw special attention. The Round table on “Affordable Housing and Sustainable Living” showed how varied the approaches in Europe regarding social housing are. Vienna’s approach, presented by Bojan Schnabl showed how most holistic it is as it is not meant as housing for the poor leading structurally to ghettos and exclusio. The Bienna model of social housong is is all the contrary, it serves economic development, societal stability and integration and, most importantly, it is one of the most important structural contribution in achieving the Paris climate goals as one can only expect participation and contribution of citizens to this vital goal if a certain level of integration and stability is ensured. And this is the central element of Vienna social/subsidized housing. Therefore, it is most important that Vienna will be also in the future able to play its European Lighthouse role also in this regards.

Another workshop on foresight showed how the different mindsets and societal expectation guide our judgement on what is normal and what can be expected in societal development. The Expo gave therefore the opportunity to deepen this concept as the understanding of diversity is crutial in foresight analysis and Consulting.

Bojan Schnabl