Internationale Konferenz innovative Gebäude

SINFONIA Innsbruck

Zukunftsweisende Innovationen auch für Smarter Together

Am 28. November 2017 fand an der Universität Innsbruck die Konferenz „Innovative Gebäude in der Smart City Innsbruck“ statt. Zahlreiche nationale und internationale Interessenten nahmen an der Konferenz teil, um sich auszutauschen und sich über die Tiroler Errungenschaften zu informieren. Durch den Frankreich-Schwerpunkt waren auch einige französische Vortragende und TeilnehmerInnen vertreten.

SINFONIA, ein innovatives Forschungsprojekt mit Vorbildcharakter

Ein Schwerpunkt lag auf dem EU Forschungsprojekt SINFONIA mit den Pilotstädten Innsbruck und Bozen. SINFONIA ist ein fünfjähriges Projekt (Start 2014), das den Einsatz von umfangreichen, integrierten und skalierbaren Energielösungen in mittelgroßen europäischen Städten zum Ziel hat. Kernstück des Projekts ist die Einsparung von Primärenergie um 40 bis 50 % und die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien um 20 % in je einem Bezirk in den Pilotstädten. Dies soll durch eine Reihe von Maßnahmen, wie die Sanierung von mehr als 100.000 m2 Wohnfläche, die Optimierung des Stromnetzes sowie Lösungen für Fernwärme- und –kältenetze, ermöglicht werden.

Sinfonia, Innsbruck, Foto Daniel Glaser

Sinfonia, Innsbruck, Foto Daniel Glaser

Sinfonia, Innsbruck, Foto Daniel Glaser

Sinfonia, Innsbruck, Foto Daniel Glaser

Innsbruck Sinfonia, Foto Petra Schöfmann

Innsbruck Sinfonia, Foto Petra Schöfmann

Vielfältige Anknüpfungspunkte auch für Smarter Together

Für Smarter Together waren besonders die Themen sozioökonomische Aspekte, die Integration innovativer Gebäudesanierungen in den Stadtteilen sowie Bewohnerbeteiligung interessant. Die Besichtigung von SIFONIA-Gebäuden gab interessante Einblicke in die technischen aber auch die sozialen Aspekte der Umsetzungsprojekte mit Passivhausstandard im sozialen Wohnbau für Neubauten und Sanierungen.

Sanierung der Wohnhausanlage Fennerstraße

Bei der Wohnhausanlage Fennerstraße konnte die beeindruckende Sanierung eines Bestandsgebäudes besichtigt werden. Bei dieser sozialen Wohnhausanlage wurde nicht nur der erste große Schritt der stufenweisen Sanierung auf Passivhausstandard abgeschlossen. Die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen (Einbau einer kontrollierten Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung) erfolgten während die Wohnungen bewohnt wurden. Die praktischen Erfahrungen wurden einerseits vom Eigentümer, dem Wohnbauträger Neue Heimat Tirol weitergegeben, andererseits war einer der BewohnerInnen so freundlich den ExkursionsteilnehmerInnen seine sanierte Wohnung zu zeigen und Fragen zu beantworten.

Sinfonia, Innsbruck, ein erfahrungsreicher Vor-Ort-Besuch, Bildergallerie

Besichtigung Passivhaussiedlungen des Lodenareals und des Olympischen Dorfs O3

Auch die Passivhaussiedlungen des Lodenareals und des Olympischen Dorfs O3 wurden, mit fachkundigen Begleitern, besichtigt und erklärt. Hier zeigte sich, dass die Tiroler Wohnbauförderung dem Thema Passivhausstandard höhere Bedeutung beimisst als das in Wien der Fall ist.

Einbeziehung der BewohnerInnen

Interessant und vielversprechend scheint die Vorgangsweise der Wohnbauträger Neue Heimat Tirol und Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG was die Einbeziehung der BewohnerInnen betrifft. Die BewohnerInnen werden sehr frühzeitig kontaktiert, im Vordergrund steht die Steigerung des Wohnkomforts. In der Fennerstraße wurden die MieterInnen einzeln aufgesucht und konnten individuell entscheiden, welche Maßnahmen sie in ihrer Wohnung umgesetzt haben wollen. Um das Verhalten der BewohnerInnen nach der Sanierung zu schulen werden Hausverwaltungen und Hausbetreuungen mit einbezogen – denn mit einer einmaligen Schulung ist es nicht getan.

Schule teilweise in Passivhausstandard

Weiter wurde auch eine sanierte Schule (teilweise in Passivhausstandard) besucht und dabei wurde unter anderem die Lüftungsanlage in Augenschein genommen. Besonders Hervorgehoben wurde der Mehrwert den die Komfortlüftung mit integrierter Wärmerückgewinnungen für das Raum- und „Lernklima“ in den Klassenräumen hat.

Den Abschluss der Konferenz bildeten Informationen zu natürlichen Lösungen für innovative und nachhaltige Gebäude. Es wurde aufgezeigt, dass Gebäude, die ganz oder teilweise aus Holz, Stroh und Lehm bestehen, auch im urbanen Kontext ihren Platz finden, wie durch mehrere Umsetzungsbeispiele unterlegt wurde.

In einem nächsten Schritt wird ein individueller Austausch zwischen den Projekten SINFONIA und Smarter Together Wien angestrebt (Zu P2P-Austausch siehe hier).

English Summary (Englische Kurzfassung)

SINFONIA, a EU-Lighthouse in Innsbruck and Bolzano/Bozen

On 28 November 2017, Smarter Together Vienna participated in an international conference on innovative buildings in the Smart City of Innsbruck held at the regional university and organized by the EU-funded project SINFONIA. Special focus was given to French best practices and local implementation of smart refurbishment technologies, innovative processes, specific legal bases and targeted ways of tenant’s participation. As for Smarter Together Vienna, special attention was drawn to the fact that refurbishment funding can be adapted to a long term refurbishment process (rather that the single total refurbishment approach as in Vienna) and that tenants can choose from a variety of interventions on a longer period of time. Special on-site visits of refurbishments buildings gave a lively impression of the approaches and activities in Innsbruck. In line with the concept of P2P-exchange, additional  on-site visits from Vienna Smarter Together partners and invitations to Vienna of SINFONIA-team members are intensively discussed and envisaged.

PSch, AKi, DG