Workshop Mobilitätsstationen München

Auf Initiative der Stadtwerke München/Münchner Verkehrsgesellschaft (Fr. Schawohl) und der Wiener Stadtwerke NeuMo (Hr. Ludwig) fand am 15. Februar 2017 im Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrum (MTZ) ein Workshop mit dem Thema „Mobilitätsstationen im öffentlichen Raum“ statt. Zu diesem aktuellen Thema städtischer Mobilität waren VertreterInnen aus mehreren Städten eingeladen. Neben München und Wien auch aus Bremen, Leipzig und Offenburg. Stephan Hartmann vom Wiener Smarter Together Team unterstützte die Organisation in Vor- und Nachbereitung und übernahm die Moderation.

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Fachlicher Austausch (Peer-to-Peer) zu Mobilitätsstation in München. © Stephan Hartmann

2017 02 15 Mobilitypoints, Foto Smarter Together

© Smarter Together

Aktuelle Projekte

Gerade in den letzten Jahren werden vermehrt Mobilitätsstationen im öffentlichen Raum in den Städten errichtet, um ergänzende Mobilitätsangebote zum öffentlichen Verkehr anzubieten. In Bremen gibt es seit 2004 sogennante „mobil.punkte“, wo insbesondere stationäres Carsharing leicht zugänglich gemacht wird. Weitere Städte wie Hamburg („switchh“) oder Graz („tim“) folgten.

Beim Workshop in München wurden aktuelle Projekte präsentiert und auf operativer Ebene Erfahrungen direkt ausgetauscht. Alle präsentierten Modelle haben gemeinsam, dass diese im öffentlichen Raum durch die Städte bzw. Stadtwerke errichtet wurden bzw. werden. Im Regelfall wird jedoch zumindest ein Teil der angebotenen Services (z.B. Carsharing) durch private Akteure betrieben. Langfristig kann dadurch ein wichtiger Beitrag zur Integration der Mobilitätsangebote im Gesamtverkehrssystem ermöglicht werden. In einigen Städten erfolgt diese Vernetzung der Angebote der Mobilitätsstationen mit den Angeboten des ÖV über eine entsprechende IKT-Infrastruktur. Diese können Apps oder Mobilitätskarten sein, die als Zugangsmedien dienen und die Mobilitätsdienstleistungen der Stadt gebündelt darstellen. In München präsentierte „Upstream – next level mobility als Unternehmen der Wiener Stadtwerke eine entwickelte digitale Plattform. Mit dieser in die Zukunft gedachten Infrastruktur können verschiedene Mobilitätsangebote in unterschiedlicher Integrationstiefe vernetzt werden. Dies soll den Menschen in der Stadt die Nutzung der Angebote erleichtern und Information bedarfsgerecht bereitstellen.

Angebote & Standorte

Die Ausstattung der Mobilitätsstationen ist in vielen Städten sehr ähnlich: meistens bestehen diese aus (E-)Carsharing , Bikesharing sowie Ladestationen für E-Autos oder Fahrradständer. Ergänzt werden diese Angebote teilweise durch eine attraktive Gestaltung des Straßenraumes mit Sitzmöbeln oder Überdachung sowie Stelen mit Informationen zu den Angeboten der Mobilitätsstationen.

Im Rahmen des Workshops wurde besonders auf die notwendige Abstimmung mit bzw. aktive Einbindung von lokalen Akteuren hingewiesen, die insbesondere auch eine Rolle bei der Standortauswahl der Mobilitätsstationen spielt. Mobilitätsstationen werden beispielsweise an ÖV-Knotenpunkten, Wohnquartieren aber auch Messe- oder Betriebsstandorten errichtet und damit bewusst an Umsteigeknotenpunkte, POIs („Point of Interest“), Start- oder Zielorte gesetzt.

Quartiersbox, Credit SWM/MVG

Visualisierung Mobilitätsstation im Münchner Projektgebiet von Smarter Together mit vorgeschlagener Quartiersbox. © SWM/MVG

Finanzierung & Evaluierung

Für die Errichtung von Mobilitätsstationen innerhalb von Wohnquartieren ist die Reduzierung des Stellplatzschlüssels auch in deutschen Städten relevant. Das Wiener Beispiel des Mobilitätsfonds zur geplanten Finanzierung von Mobilitätsstationen stieß auf breites Interesse, da es die Finanzierung von Mobilitätsdienstleistungen bauplatz- und projektübergreifend ermöglicht.

Im Rahmen des Workshops wurden auch Ergebnisse der Evaluierung der ersten Mobilitätsstation in Münchnen an der Münchner Freiheit genannt. Es zeigte sich, dass die Bekanntheit des Standortes bereits sehr hoch ist, die Kommunikation der Angebote allerdings noch Potential für Verbesserung hat. Die Nutzergruppe besteht derzeit vor allem aus höher gebildeten, jungen Männern. Als besonders attraktiv für die NutzerInnen – und damit auch für die Betreiber – haben sich die reservierten Stellplätze für Free-Floating-Carsharing an diesem zentralen Standort erwiesen.

Beispiel „EinfachMobil“, Offenburg. © Stadt Offenburg

Conclusio

Zentrale Botschaft beim Workshop war das Prinzip „keep it simple“ einzuhalten und damit vor allem auch die Einfachheit der Benutzung für die Kundinnen und Kunden zu fokussieren.

Dies und einiges mehr stellten wichtige Inputs für den geplanten ersten Wiener „Mobility Point“ sowie die geplanten Mobilitätsstationen in München im Rahmen des Projektes Smarter Together dar.

SH, BL, RS